24.09.2019

Ad Astra


Filmtitel: AD ASTRA - Zu den Sternen

Regie: James Gray

Lauflänge: 123 Minuten (2:03h)

FSK: 12

Cast: Brad Pitt, Tommy Lee Jones, Donald Sutherland

Genre: Sci-Fi

 

Vorstellung: 20:00 Uhr - 2D

Ticket-Preis: 6,50 €


Kommentar (spoilerfrei):

 

Lange sollte es dauern, bis der neuste Film von James Gray endlich auf der großen Leinwand zu sehen sein sollte. Nachdem ich "Ad Astra" nun im Kino geschaut habe, kann ich durchaus verstehen, wieso.

 

"Ad Astra" ist ein langatmiger Science-Fiction-Film, der sich als Thriller versucht, aber leider durch seine handlungstechnischen Schwächen nicht zu überzeugen weiß.

 

In einer nicht näher definierten Zukunft wird die Erde von elektromagnetischen Stürmen bedroht. Raumfahrt-Ingenieur Roy McBride muss die Auswirkungen, während eines Außeneinsatzes an einer Weltraumantenne im Orbit der Erde, am eigenen Leib erfahren.

Die Weltraumbehörde SpaceCom macht ausgerechnet seinen für tot geglaubten Vater für die Stürme verantwortlich, welcher seit seiner Mission zum Neptun vor 20 Jahren verschollen ist.

 

Mir fällt es bei diesem Film wirklich schwer auf inhaltliche Spoiler zu verzichten, da der Film besonders was die Handlung angeht starke Schwächen aufweist.

 

Um aber mit dem Positiven zu beginnen, möchte ich den Cast an dieser Stelle hervorheben. Brad Pitt und Tommy Lee Jones machen ihre Sache mehr als solide. Besonders Brad Pitt scheint wieder Spaß am guten Schauspiel zu haben - seine Leistung war meines Erachtens nach, aber auch schon das beste an Ad Astra. Er schafft es perfekt den absolut emotionslosen Roy McBride in Szene zu setzen. Tommy Lee Jones hat über den Film verteilt mehrere Auftritte, überzeugt aber auch in gewohnt trockener Manier. Donald Sutherland spielt seine kurze Rolle durchaus glaubhaft, kann dem Film aber nicht seinen Stempel aufdrücken.

 

Zugegeben - der Film sieht optisch größtenteils fantastisch aus. Für einen Film der ein ähnlich hohes Budget vorweisen kann wie "Gravitiy" oder "Der Marsianer", enttäuscht er mich aber dennoch an den Stellen, wo es keine teuren Spezial-Effekte oder Settings gebraucht hat. Das fällt aber nicht weiter ins Gewicht. Das Auge wird im restlichen Film gut bedient.

 

Ad Astra startet mit hohem Tempo wird dann sehr langsam erzählt, was dem Film besonders im ersten Abschnitt durchaus gut tut. Doch spätestens in der zweiten Filmhälfte gelingt es Gray nicht, das Tempo an den passenden Stellen anzuziehen. Mitgefiebert habe ich eigentlich nur an einer Stelle - ausgerechnet eine Szene, die für die Handlung an sich, absolut überflüssig war.

 

Die Art wie schnell der Protagonist von einem Ort zum anderen kommt ist leider einfach lächerlich. Unzwar nicht nur auf die rein physikalische Weise, sondern besonders für die handlungstechnische Bedeutung.

 

 

(SPOILER: Ich habe nicht verstanden wieso Roy (Brad Pitt) der erste ist, der seinem Vater zum Neptun folgt. Warum hat SpaceCom nicht schon viel früher ein Bergungskommando los geschickt um den größten Astronauten der Geschichte der Menschheit und seine Crew zu retten?

Wenn ich grade schonmal dabei bin... Die Crew der Lima Project meutert. Wann passiert das? Dem Zuschauer wird erzählt, dass dies erst geschieht, bevor die elektromagnetischen Stürme auftreten, da diese als Folge der Meuterei aufkommen. Das bedeutet, dass die Crew der Lima Project über 20 Jahre beim Neptun nach außerirdischem Leben gesucht hat und auch so lange als verschollen galt? Anstatt mal eben in 1,2 Wochen wieder zurück zur Erde zu fliegen und ein Lebenszeichen abzugeben? Und wie hat sich die Mannschaft so lange am Leben halten können? Fragen über Fragen die im Film einfach als selbstverständlich dahin geklatscht werden. Dazu kommt ein absolut lächerliches Finale... Sorry aber wenn ein Film sich so ernst nehmen möchte, dann kann ich auch ein wenig Realismus erwarten!)SPOILER ENDE

 

 

 

Und für mich ist das dann alles nicht mehr tragbar. Das Finale ist dann an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Ich wusste nicht, ob das nun ein Sci-Fi Epos, ein Thriller oder doch ein Superheldenfilm sein sollte... Und genau das ist wohl das größte Problem des Films - er weiß selbst nicht, was genau er eigentlich sein möchte.

 

 

Cast *: 8/10

Story: 5/10

Action: 3/10

Spannung: 4/10

Humor: 2/10

Erotik: 2/10

 

Genre-Bewertung: 5,5/10

Film-Bewertung: 4/10


* Schauspielerische Leistung der Darsteller